25. Juli 2019

#plasticfreejuly ...s wie solawi oder solidarische landwirtschaft

so ein #plasticfreejuly verändert etwas.... die größte umstellung ist nicht etwa, dass die milch jetzt aus der glasflasche kommt. hole ich sie schließlich weiterhin im supermarkt und greife nur im kühlregal an eine andere stelle. gemüsebilder ohne ende fluten den blog seit einiger zeit und das hat einen grund.
genau in der zeit in der man endjahres sentimental auf vergangenes zurückschaut und nach guten vorsätzen für kommendes sucht, bekam ich letztes jahr eine unerwartete gehaltserhöhung. irgenetwas sinnvolles wollte ich machen... aber was.

dank einer bekanntschaft aus instagram (danke eva) war ich schon vor einiger weile über das thema solidarische landwirtschaft gestolpert... überrascht stellte ich fest, dass der hof nur zwei orte weiter ist, seit meiner kindheit war ich nicht mehr dort gewesen. 
solwai. die ernte teilen... lautet das motto. jeder kauft sich mit anteilen für das wirtschaftsjahr ein und erhält im gegenzug seinen anteil am jeweiligen ernteertrag. im sommer wöchentlich, im winter alle zwei wochen. die abholung erfolgt direkt am hof oder in einem der depots in den umliegenden großstädten.
der depotdienst wird unter dem mitgleider aufgeteilt. etwa vierteljährlich hole ich kisten aus dem kühlhaus und räume sie in das depot auf der anderen straßenseite. jeder wiegt seinen anteil selbst ab, was man nicht mag oder wovon man noch zu viel zu hause hat, legt man in die `zu verschenken´-kiste.
wer mag und kann hilft bei mitarbeitsterminen auf dem feld, dabei lässt sich haunah erleben, wo das eigene essen herkommt. außerdem wird auf diese weise versucht den erforderlichen jahresbeitrag zu reduzieren. 
da alles direkt vom feld in die kisten kommt, sieht das gemüse keinerlei verpackungsmaterial... bewässerungsschläuche und abdeckfliese, die für die feldarbeit benötigt werden, werden immer wieder weiter verwendet. plastikfreier und frischer kann man gemüse in biolandqualität nicht bekommen.
der einmalbetrag von 984 € für einen solawi-anteil klingt erst mal nach einer menge geld. den anteil nutzen wir zu zweit. alles was in der kiste nicht zu finden ist, kaufen wir notfalls dazu. im winter etwas mehr... im sommer eigentlich gar nichts. ob sich das ganze über´s jahr rechnet?

ich weiß es nicht. ich weiß aber, dass ich noch nie zuvor so konsquent regioal eingekauft, bioland-qualität verkocht und neues ausprobiert habe. obst und gemüse sind nicht mehr anonyme massenware aus dem supermarktregal. insgesamt bin ich dadurch viel seltener im supermarkt.

wenn gemüse geholt wird bedeutet das auch, gerade im sommer, abends noch in der küche zu stehen um alles `lagerfähig´ zu machen. welke salatblätter entfernen, schon hält sich der rest viel länger. karotten vom grün berfreien und bloß nicht einfach in der küche liegen lassen, schnittlauch kann man hervorragend einfrieren... obst wird, sofern nicht direkt gefuttert, gerne mal zur marmelade verkocht. mein umgang mit nahrungsmitteln hat sich verändert.

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