21. Juli 2019

#plasticfreejuly ...p wie pleiten, pech und pannen

kritisch zu hinterfragen wo es noch fehlt... habe ich anfang des monats versprochen. zwischendurch komme ich mir vor wie eine heuchlerin, fast jeden tag ideen und tips für eine bessere welt und dabei klappts manchmal überhaupt nicht.

neujahrstag, autobahnheimfahrt aus dem silvesterurlaub... `ich will zu burger king´ ruft es vom beifahrersitz. ein burger, fettig-salzige pommes, kalte cola... da wünsche sich manchmal erfüllen, beiße ich kurz später herzhaft in meinen burger. denn ich war es die vom beifahrersitz gerufen hat. und ich bin es der ihr burger nicht schmeckt. entweder ist ein whopper nicht mehr das was er mal war... oder ich bin nicht mehr die, die ich mal war. für diese erkenntnis brauchte es einen berg voll verpackungsmüll und das versprechen an mich selbst, dass dies der erste und letzte fastfoodtempelbesuch in diesem jahr war. war es nicht... aber das eine eis zählt ja fast nicht.

morgens im büro legt der kollege eine riesen tüte gummizeug auf den tisch... gefüllt mit jeder menge mini-tütchen. der plastikalptraum. ich nehme keine... bis mich nachmittags der süßkram-heißhunger übermannt und ich die einzeln verpackte *augenroll* lakritzschnecke vertilge.
im hinterkopf summt irgendwo die ohrwurmzeile... `du hast dein leben nich im griff´ von frain urlaub.

ich kaufe mir ein neues fahrrad... carbon. also plastik. im #plastikfreejuly ist aber schön leicht... und kein einwegplastik. also sicher irgendwie ok, vielleicht. doch zum neuen fahrrad gehören neue pedale... die alten schuhe sind nicht kompatibel... die schuhe im fahrradladen passen nicht, gefallen nicht. online gibt es genau dieee schuhe für mich. die verpackung bis auf das klebeband plastikfrei... doch ohne vergleichsgröße wollte ich sie nicht kaufen. ein paar geht also so oder so auf den rückweg. beim nächsten mal nur eine größe bestellen? ungeduld vs. nachhaltigkeit?

und dann noch die hier. achtzehn quietschpinke flamingos saßen die tage bei uns in der küche. online gekauft, vermutlich in china produziert... für einen runden geburtstag. viel plastik für einen abend. autsch!



aber... die flamingos waren der renner... sind bei dem ein oder anderen mit nach hause gewandert... werden so schnell sicher nicht weggeworfen. bei der party selber war es für uns dann völlig selbstverständlich das bier aus der flasche und nicht aus dem plastikbecher zu trinken und die gabeln für´s dessert aufzuheben. gutes plastik, böses plastik? oder einfach menschlich?

verhaltensforscher gehen davon aus, dass wir jeden tag etwa 20.000 (zwanzigtausend!!!!!) entscheidungen treffen. stehe ich auf wenn der wecker klingelt? erst kaffee oder erst ins bad? haare auf oder zu? was ziehe ich an? fahr´ich mit dem auto oder mit dem rad?....und und und. um gewohnheiten zu ändern müssen wir ganz viele dieser kleinen entscheidungen anders treffen als bisher. das ist harte arbeit.

sich etwas bewusst machen ist ein erster schritt. mir ist mittlerweile vollkommen klar, wenn ich etwas tue, was ich in meiner idealen welt besser nicht tun sollte. was hilft der mitgebrachte togo-becher... wenn ich gerade eben mit dem auto ins büro gefahren bin? genau. er sprart trotzdem einen plastik beschichteten pappbecher. völlig unabhängig vom auto, wird die idee des eigenen bechers kein stück schlechter.
keiner von uns schafft es alle 20.000 enscheidungen von einem auf den anderen tag anders zu treffen. muss er auch gar nicht. pleiten, pech und pannen gehören dazu. sie als solche wahrzunehmen und zu hinterfragen... gehört zu den vielen kleinen schritten.

wem das zu mühsam ist... der kann natürlich auch große schritte gehen. vegetarier oder veganer ersparen sich die frage wie viel fleisch zu viel ist, besitzer einer capsule wardrobe viel zeit bei der morgendlichen klamottenwahl und reichlich ressourcen durch nicht gekaufte fast fashion, mitgleider  einer solwai viel plastikmüll für obst und gemüse. die größe der schritte oder entscheidungen muss jeder für sich entscheiden. möglichkeiten gibt es mehr als genug.

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