18. November 2019

#nachdenkliches ...ethik und KI

zum einstieg am besten mal hier lang... und den artikel kurz durchlesen... "instagram schafft die likes ab" so oder so ähnlich war die tage der einstig in eine mittagspausenkaffeediskussion im büro.
instagram und facebook machen nicht nur gutes, da waren wir uns schnell einig... aber dürfen wir einem privaten unternehmen vorschreiben, wie es sein geld verdient? maßen wir uns nicht zu viel damit an?

früher zeigte instagram alles an, was von den nutzern gepostet wurde. hatte ich die seiten weniger anderer nutzer abboniert erschienen wenige bilder, bei mehr wurde es unübersichtlicher.... aber immer wenn etwas "gepostet" wurde, erschein es sicher zeitgleich in meiner übersicht. wollte ich vergangenes sehen, musste ich nur ausreichend weit nach unten scrollen.

das ist heute anders. der algrotithmus filtert, sortiert, schlägt vor. dadurch sehe ich nicht mehr alles, sondern vor allem beiträge von nutzern, mit denen ich viel interagiere... achte ich nicht darauf bei anderen accounts absichtlich vorbei zu schauen, geht so vieles an mir vorbei. meine kleine blase wird immer kleiner. aber ist das schlimm?


wenn ich gerne eine bestimmte zeitung lese, freue ich mich doch auch, wenn diese im zeitschriftenladen obenauf schnell greifbar für mich bereit liegt. aber wäre es besser für mich, wenn der zeitschriftenladen alle anderen zeitschriften aus dem sortiment nehmen würde und mir, weil ich sie ja nun mal am häufigsten kaufe, immer nur noch die eine anbietet?
bequem wäre das... und schließlich gibt es jede menge menschen, die gar keine lust haben in der fülle von informationen das passende auszuwählen. ist doch eine feine welt in der computer uns das leben erleichtern, häppchenweise genau das vorsetzen, was uns interessiert. schöne neue welt.

so ganz langsam wird man sich aber auch der schattenseiten dessen bewusst. hetze und fake-news finden in diesem vorgehen den perfekten nährboden. bei jedem vermeintlichen skandal wird laut geschrien und je mehr leute schreien, desto mehr interaktion, desto höher priorisiert der logarithmus. die welt wird schwärzer und schwärzer gezeichnet. wer dann im sprichwörtlichen zeitungsladen nur noch genau das eine zu lesen bekommt, glaubt schnell, dass die welt genau so ist. autsch!

digitalisierung ist in aller munde. mein handy schon jahre alt, kann bereits relativ präzise gesichter zuordnen. selbstfahrende autos sind längst keine ferne zukunftsvison mehr, assistenten mit namen siri oder alexa lassen musik spielen und tätigen bestellungen… algorithmen und künstliche intelligenz werden zukünftig eine immer größere rolle in unserem leben einnehmen.


natürlich zwingt uns niemand dazu in "sozialen"- medien unterwegs zu sein, im zeitschriftenladen können wir (noch) aus einer recht breiten auswahl mal dies und mal das lesen. doch algorithmen arbeiten nach regeln. nach regeln, die ihnen irgendwer irgendwann gegeben hat. KI also künstliche intelligenz imitiert menschliches denken um zu eigenen problemlösungen zu kommen. auch ihr muss beigebracht werden, was gut und was böse ist.

wenn diese regeln nun von privaten unternehmen aufgrund von rein wirtschaftlichen interessen aufgestellt werden, wäre das erst einmal in ordnung… würden deren autos nicht irgendwann auf öffentlichen straßen fahren, ihre "sozialen"-medien nicht von 2,2 milliarden menschen täglich genutzt werden. denn damit geht meiner meinung nach eine verantwortung einher... wie sie dieser gerecht werden... wie ethische fragen dazu gestellt und beantwortet werden können.... ich weiß es nicht, aber ich bin mir sicher, dass es nötig ist.

wer sich näher damit beschäftigen will, dem kann ich folgendes ans herz legen...
zum lesen, einen leichtgängiger thriller zum thema… mirror von karls olsberg
oder deutlich witziger daber aber erschreckend treffend... quality land von marc-uwe kling
zum hören, deutlich sachlicher aber nicht weniger unterhaltsam... hr-info podcast eine Ethik für die künstliche Intelligenz
oder ein radio beitrag mit reichtlich hintergrundinformationen... BR2 KI in der Ethik

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